Bestandteile eines Speers

Ausrüstung Yari

Nachfolgend finden sich die meistbenutzten Begriffe und Beschreibungen für die Teile eines japanischen Speers.

1: Saya - 2: E - 3: Tachiuchi - 4: Mizugaeshi - 5: Ishizuki - 6: Nakago - 7: Mekugiana - 8: Hosaki - 9: Ho - 10: Shinogi - 11: Machi - 12: Kerakubi - 13: Kuchigane - 14: Gyakuwa - 15: Mekugi - 16, 17, 18, 19: Semegane - 20: Kaburamaki

1: Saya - Die Scheide, mit der die Speerklinge bei Nichtgebrauch geschützt wird. Es hat, speziell in der Edo-Zeit, eine unglaublich große Vielfalt an Designs für Yarizaya gegeben, die über das funktional Notwendige weit hinausgingen. Unter anderem, weil der Speer nicht nur Waffe, sondern auch Statusabzeichen war.

2: E oder Ebu - Der Schaft, in den meisten Fällen aus japanischer immergrüner Eiche. Häufig aufwendig dekoriert.

3: Tachiuchi, auch Tachiuke oder Tachibashiri - Der armierte Teil des Schafts, der das Nakago aufnimmt. Wie er Name sagt, ist dies der Teil des Speers, mit dem pariert oder geschlagen werden kann.

4: Mizugaeshi - Ein metallener Ring, eine Zwinge aus Metall oder eine Wicklung am Schaftende vor dem Ishizuki. Hat die gleiche Funktion wie ein Tropfring an einem Paddel, nämlich zu verhindern, dass Wasser oder andere Flüssigkeit vom Schaftende auf den Speerschaft läuft.

5: Ishizuki - Eine metallene Kappe am Schaftende, die zum einen, wie der Name andeutet, verhindern soll, dass der Schaft, durch den Kontakt mit hartem Untergrund beschädigt wird, die zum anderen aber auch effektiv zum Schlagen und Stoßen eingesetzt werden kann.

6: Nakago oder Kuki - Das Klingenheft.

7: Mekugiana - Das Loch (häufig auch zwei davon), das das Mekugi aufnimmt, den Stift, mit dem das Heft im Schaft fixiert wird.

8: Hosaki - Die Spitze der Speerklinge.

9: Ho - Die Speerklinge. Kann auch Mi (Körper) genannt werden. Die scharfen Schneiden der Klinge heißen Hasaki oder einfach Ha

10: Shinogi - Grat. Hirasankaku- und Seisankakuyari, also Klingen mit dreieckigem Querschnitt haben einen Grat, wohingegen Klingen mit rautenförmigem Querschnitt deren zwei besitzen, wie der Name Ryōshinogizukuri (zwei Shinogi) schon sagt.

11: Machi - Ende der Schneide und Übergang zum Kerakubi

12: Kerakubi - Der Klingennacken unterhalb des Machi, bei dem unterschiedlichste Querschnitte von rund bis octagonal möglich sind.

13: Kuchigane - Die Klingenzwinge erfüllt prinzipiell die gleiche Funktion wie das Habaki (das sich tatsächlich auch bei einigen Speertypen wie dem Kikuchiyari findet) bei einem japanischen Schwert: Verteilung auftretender Kräfte auf den ganzen Griff bzw. hier Schaft und Sicherung der Klinge im Saya

14: Gyakuwa1 - Die oberste Schaftzwinge.

15: Mekugi - Stift, mit dem das Klingenheft im Schaft fixiert wird.

16, 17, 18, 19: Dōgane oder Semegane1 - Weitere Zwingen am Schaft in Form von Ringen oder dem Design des Gyakuwa angepasst.

20: Kaburamaki oder Chidome2 - Wicklung unterhalb des letzten Dōgane bzw. am Ende des Tachiuchi. Chidome deutet auf die Funktion als Blutstopper an, Kaburamaki leitet sich von der an eine Rübe erinnernde Form der Wicklung ab.

Anmerkungen:
1. Die Benennung der Schaft-Zwingen variiert stark. Häufig werden die Dōgane auch als Semegane (Zwinge) bezeichnet. Der Autor benutzt in der Regel Semegane für alle Zwingen am Speerschaft.
2. Diese Wicklung kann vorhanden sein, man findet sie jedoch längst nicht bei jedem Speer.

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